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In der vergangenen Woche wurde Frau Lens-Lölsberg in den Ruhestand verabschiedet. Sie war neun Jahre Schulleiterin des AMG. An dieser Stelle wollen wir drei Beiträge aus der Verabschiedung vom 01.02.18 in Auszügen vorstellen:

Liebe Frau Lens-Lölsberg,

wenn man Ihnen in den vergangenen Tagen bei der Arbeit über die Schulter blicken durfte, konnte nur der Kenner Anzeichen dafür feststellen, dass es Ihre letzten Arbeitstage am AMG als Schulleiterin sein würden. Die Aktenberge wurden kleiner, das Kaffeeservice verschwand aus dem Schrank, ganz zuletzt hängten Sie die Bilder ab. Ansonsten: hier noch eine pädagogische Konferenz, dort eine Schulkonferenz, schnell die Zeugnisse unterschreiben, von den Klassenlehrern nicht rechtzeitig abgegebene Zeugnisse anmahnen. Kommunizieren, auseinandersetzen: Alltagsgeschäft. Ich habe Abschiede von Schulleitern erlebt, die ein halbes Jahr vor Ablauf der Amtszeit nur noch in die Runde gelächelt haben. Hier ein Piccolöchen mit den Vertretern der lokalen Presse, da eine Abschiedsrunde mit dem Präsidenten des Lion´s Club, Abschieds- und Dankesreden. Sie feiern mit Ihrem alten Kollegium. Ihre letzten Tage hier kennzeichnen etwas in Ihrer Amtsführung, das Sie selbst gerne als „eine Frage der Haltung“ beschrieben haben: Klar, uneitel, zielorientiert, kommunikativ, streitbar und immer mit Visionen. Die Schule im Zentrum und nicht die Trabanten, die um sie kreisen.

Sie verlassen nun eine Schule in Bewegung, die sich auf dem Weg in eine Zukunft befindet, die wir alle höchstens in Umrissen kennen. Es wird spannend sein zu sehen, wohin (und wie!) sich das AMG weiter bewegen wird. Sie jedenfalls haben nicht nur einen gehörigen Teil dazu beigetragen, dass das AMG von der Stelle kommt, sondern dass die vielen Aktivitäten, die das Schulleben des AMG auszeichnen, Richtung und Struktur bekommen haben. Dafür vielen Dank und Ihnen alles Gute für die Zukunft.

Ihr Ludger Remus


Zu Beginn der Amtszeit von Frau Lens war ich Lehrerratsvorsitzender. Relativ schnell gerieten wir bezüglich der Unterrichtsverteilung und der Transparenz rund um Entlastungsstunden aneinander. Diese Auseinandersetzungen wurden mitunter hitzig und lautstark teilweise in Konferenzen, teilweise hinter verschlossener Tür geführt.

In den neun Jahren der Zusammenarbeit gab es viele Momente, in denen man unterschiedlicher, teilweise konträrer Meinung war. Aber egal wie kontrovers und hitzig, teilweise lautstark in der Öffentlichkeit gestritten wurde, konnte man sich einer Sache bei Frau Lens sicher sein; sie war niemals nachtragend. Sie war immer darum besorgt, welche Motivation hinter den Diskussionen stand und versuchte, diese Energie gewinnbringend für beide Seiten zu nutzen. Auch persönlich gab es nie ein Nachgrätschen. Diese besondere Eigenschaft im Zweifel doch auf Seiten der Kolleginnen und Kollegen zu sein, egal was vorher passiert ist, zeichnet Frau Lens aus.

Björn Schwerdfeger


Ach ja, die schulscharfe Einstellung...

Als sich Frau Lens vor neun Jahren auf der Schulkonferenz präsentierte, stellte ich ihr zum Abschluss die Frage: „Wenn wir Sie heute Abend zu unserer neuen Schulleiterin wählen, wer hat denn dann gewonnen, Sie oder das AMG?“ Die Frage war natürlich nicht so ganz ernst gemeint und zielte darauf ab, Sie, Frau Lens, ein wenig aus der Reserve zu locken. Wenn ich mich richtig erinnere, dann ließen Sie sich aber gar nicht darauf ein, was mich damals ein wenig enttäuschte, und ich ging mit dem Gedanken nach Hause, dass wir es mit einer sehr sachlichen Kandidatin zu tun haben, die Beruf von Emotion und vielleicht auch Humor trennt. Heute Abend lässt sich diese Frage in der Retrospektive natürlich viel leichter beantworten: Das AMG hat gewonnen... eine Schulleiterin, die es sich zur Aufgabe machte, nach Jahren der unverbindlichen Absprachen Strukturen und Arbeitsabläufe zu schaffen, die uns allen die Arbeit sehr erleichterten; es hat gewonnen... eine Schulleiterin, die sich bewusst war, dass Lehrerarbeitszeit ein kostbares Gut ist, mit dem man sorgsam umgehen muss und bei der Lehrer auch Eltern sein durften, ja die sich sogar freute, wenn sie es wurden. Ich habe schon lange meine Ersteinschätzung von damals revidiert, denn im Lauf der Jahre haben Sie Ihre menschliche Seite auf vielfältige Weise vor allem in persönlichen Situationen zum Ausdruck gebracht. Und auch Ihr Lachen habe ich immer häufiger und lauter gehört. Liebe Frau Lens, wir haben mit Ihnen am AMG also vieles gewonnen, was mit Sicherheit Spuren hinterlassen wird! Ich kann nur hoffen und ich wünsche Ihnen, dass Ihre persönliche Bilanz mindestens genauso positiv ausfällt, denn wir würden uns auch mit einem zweiten Platz begnügen!

Kathrin Schumacher