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Die Welt der Jugendlichen, ihre Suche nach Liebe, aber auch ihre Konflikte und die Suche nach ihrem Selbst standen im Zentrum der beiden Theaterstücke der Jahrgangsstufe 9 der Theater-Medien-Klassen. Dass beide Gruppen während der Pandemie die meiste Zeit nur per Zoom und mit viel Distanz proben konnten, prägte zwar die Inszenierungen, Szenen mit direktem Kontakt unter den Spieler+innen waren nur eingeschränkt möglich, aber angesichts der Intensität der Darstellung der verschiedenen Figuren war deutlich zu spüren, wie gut den Spieler*innen gerade in dieser Zeit das Hineinschlüpfen in verschiedene Rollen getan hat.

Bei der Bearbeitung des Romans "Jinx" von Margaret Wild durch die Spielleiterin Claudia Holzapfel führt uns ein Erzähler durch die Geschichte des Mädchens Jen, die vollkommen verzweifelt ist: Ihr Liebster hat sich das Leben genommen. und dazu stirbt kurz danach noch ein sehr naher Freund. Für Jen ist klar: Sie ist verhext! Deshalb nennt sie sich ab jetzt "Jinx". Immer wieder wechseln die Perspektiven: ihre behinderte Schwester Grace, ihre Freunde, Freundinnen, ihre Eltern beschreiben vielstimmig das Geschehen und die Probleme der Akteure, ihre Seelenqualen, aber auch die Banalitäten des Alltags, die uns allen nur allzu bekannt sind.

Ebenso vertraut waren dem Publikum die Themen des 2. Stücks des Abends: Um Mobbing, gefährliche Mutproben, Cliquenverhalten und Ausbruchsversuche aus dem enge Familienkreis ging es in der Inszenierung von  "Concord floral" von Jordan Tannahill unter der Leitung von Nina Mackenthun, in der die unheimliche Geschichte einer Leiche erzählte wurde, die augenscheinlich plötzlich wieder telefonieren konnte, Geheimnisse aufdeckte und Unheimliches zu Tage förderte.

Beide Stücke berührten die Zuschauer, die sichtlich erfreut waren, von den Spieler*innen auf fantastische Reisen mitgenommen zu werden und der lange Beifall bei beiden Aufführungen war sicherlich auch Ausdruck der Erleichterung, wieder Theater wirklich erleben zu können!

                                                                                                                                              (Roland Eschner)