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Lässt sich die Existenz Gottes beweisen?
Was bewegt Menschen dazu, an metaphysische Kräfte zu glauben?

Diese und andere Fragen beschäftigten interessierte Schülerinnen und Schüler der EF, als sie Anfang des Jahres Gelegenheit bekamen, an einer interkulturellen philosophischen Begegnung im Kolumba-Museum teilzunehmen – ein Ort, der zur Kontemplation, aber auch zum angeregten Gespräch einlädt, wie der folgende Artikel zeigt.

Wir sind eine Gruppe aus dem GK EF von Frau Schubert und nahmen an einer Exkursion ins Kolumba-Museum teil. Diese fand im Rahmen eines Schüleraustausches einer Schule in Herzogenrath (bei Aachen) mit einer Schule in Zrenjanin (Serbien) statt. Dort im Kolumba- Museum, kam es zu einem kulturellen Austausch zwischen unserer deutschen und ihrer serbischen Kultur. Die Exkursion fand im Rahmen der Unterrichtsreihe zur Frage nach der Logik der Gottesbeweise und dem Ursprung religiösen Glaubens statt.

Im Vorfeld hatten wir sowohl Fragen bezüglich der Gottesbeweise als auch etwas persönlichere Fragen vorbereitet. Uns interessierte beispielsweise, inwiefern die Religion in der serbischen Gesellschaft präsent ist und wie diese das kulturelle Leben prägt. Im Laufe der Diskussion kam es ebenfalls zu Fragen nach den unterschiedlichen Auffassungen der Geschlechterrollen innerhalb der Gesellschaft. Die Schüler aus Herzogenrath waren auch aktiv an den Diskussionen beteiligt und lieferten äußerst berechtigte Einwürfe.

Gleich zu Beginn unseres Gespräches, wurden Aspekte der serbisch-orthodoxe Kultur deutlich. Die Ansichten der serbischen Schüler, mit denen wir sprachen, wurden stark von religiösen Einflüssen auf ihre Kultur bzw. ihre Gesellschaft durchdrungen. Sie äußerten sich teilweise sehr konservativ zu Themen wie LGBTQ+ etc., über „unchristliche“ Delikte wie Sex vor der Ehe und Homosexualität. Einige von ihnen zeigten sich sehr überzeugt von Gottesbeweisen wie dem kosmologischen Beweis nach Thomas von Aquin, der in Gott die notwendige, erste Ursache des Universums sieht, während andere auch über naturwissenschaftliche Thesen wie die Urknalltheorie debattierten.

Wir möchten an dieser Stelle kurz darauf hinweisen, dass all diese Vorstellungen nicht zwingend einer festen Überzeugung entsprechen, sondern eher auf Motive innerhalb der verschiedenen Kulturen zurückzuführen sind.

Luise Gath, Frida Kleine, Ole Nordmann, Lara Sosic, Niels Wuite und Jill Zantopp, EF

Mit dieser bemerkenswerten Erfahrung verließ die diskutierende Gruppe am Mittag des Museum, um den interkulturellen Austausch in der Kölner Innenstadt fortzusetzen…

Die Frage nach der kulturellen Bedingtheit von Wertvorstellungen wird übrigens im Rahmen der Einführung in die Ethik weiter diskutiert.

Sarah Schubert, Philosophielehrerin